Ein unscheinbarer Rastplatz in der Nähe von Fremdlingen ist Schauplatz für illegale Entsorgung. Keine Reifen oder Kühlschränke, sondern Überflüssiges der besonderen Art wurde hier auf dem recht bemoosten Tisch zurückgelassen. Hat da jemand den neuesten Trend verpennt?
Hipster und Slow-Foodies haben das Einkochen entdeckt
Ich erinnere mich noch an den dunklen, leicht moderig riechenden Keller meiner Uroma, wo in staubigen Holzregalen etliche dunkel schimmernde Gläser mit Marmelade, Früchten und Kompot standen. Der Gedanke an die süß-sauer eingelegten Kürbisse, mit denen mich meine Oma regelmäßig gequält hat, treiben mir noch heute einen Schauer über den Rücken.
Zwischen dieser Kindheitserinnung und heute liegen viele Jahre es Darbens. Lange war das selber Einkochen aus der Mode. Weil Kühlschrank und Supermarkt das selbst Konservieren von Lebensmitteln überflüssig machten. Weil wir oft selbst keinen Garten mehr hatten. Aber seit es Urban Gardening gibt, viele wieder das Gärtnern für sich entdeckt haben und auch die Herkunft und die Qualität von Lebensmitteln ein immer wichtigere Rolle spielt sind Einmachen, Einwecken oder Einlegen wieder voll im Trend
. In den urbanen DIY-Communities gibt es sogar sogenannte Swap Parties, auf denen passionierte Einwecker Gläser mit Essigpilzen, Gurken und Marmeladen tauschen und so den eigenen Vorrat um andere Gläser bereichern.
Ich bestücke das DijuMobil vor längeren Fahrten inzwischen reichlich mit eingemachtem Pesto, Chutney und Suppen. Es gibt nach langen Wanderungen nichts besseres, als sich an der leckeren selbstgemachte Suppe zu laben. Außerdem möchte ich beim Reisen unabhängig sein von Supermärkten, Öffnungszeiten und Parkplatzsuche.
Und hatte nicht neulich auch die Bundesregierung dazu geraten, sich für mindestens 10 Tage zu bevorraten?