"Die Stege sollten nicht auf Fotos angeschaut werden, sondern man muss über sie laufen", so Christo. Wohl wahr! Es war ein einzigartiges Erlebnis, von den Farben, von der Stimmung, von der Energie der tausenden fröhlichen Menschen, die alle ihren Spaß hatten und den Moment genossen.
Es gab bisher kein Kunstprojekt, was mich so berührt hat und einen so langen und intensiven Nachklang hatte wie "The floating piers". Der Abschied von dem See und dieser gigantischen Installation tat fast körperlich weh, so schön war das sanft Schaukeln auf den schwimmenden Stegen in leuchtendem Orange.
Man mußte schon gut organisiert sein, um den Spaziergang über die goldenen Stege geniessen zu können. Ich hatte mir sehr kurzfristig einen Campingplatz gut 3 km von Ort des Geschehens organisiert (was auch gar kein Problem war). Das erleichterte auch die Anfahrt, denn mit der Platzreservierung kam das DijuMobil mühelos durch jede Polizeiabsperrung.
Frühes Aufstehen war dann allerdings ein MUSS! Wer nicht vor 7.00 auf den Stegen stand, musste warten.
Aber um kurz nach 6.00 war die Welt hier noch in Ordnung. Man schlängelte sich gelassen durch zahlreichen leeren Absperrgitter, die in einigen Stunden den Besucherstrom ordnen würden, ging durch eine schmale Häusergasse, dessen Pflaster schon mit dem Stoff ausgelegt war, um plötzlich auf dem See zu stehen, auf diesem breiten, orangen Boulevard, dessen Ränder sanft zum Wasser hin abfielen. Es schwankt tatsächlich, aber es war eher ein sanftes Schaukeln.
Noch versteckte sich die Sonne hinter den Bergen, der Stoff war orange und matt, aber die Stimmung war prächtig. Sie war sofort da, diese ganz besondere Atmosphäre, eine Aura der Positivität und fröhlicher Euphorie. Allen Ortes wurde gechillt, die Menschen saßen oder lagen auf den Stegen und genossen das sanfte Schwanken, einige machten Yoga oder ihre Morgenmeditation, eine Familie packte das Frühstück aus.
Alle spazierten in bester Stimmung über die gelborange schimmernden Stege, die die Inseln Monte Isola und San Paolo mit dem Festland verbinden.
Dann, so gegen halb zehn, hatte sich die Sonne über die Berge geschoben. In dem Stoff, mit den kleinen und großen Falten, spielte das Licht wie in den Wellen des blaugrünen Sees, er schien golden zu schimmern, ein wunderbares Wechselspiel von Licht und Farben.
Ein ganz großes DANKE an Christo für diese einzigartige Installation!

Links:
Diju Projekt/Textil
The Floating Piers
Wunderbare Fotos von Gianni Penasa, den ich auf den Stegen kennengelernt habe und der die Stimmung auf einzigartige Weise eingefangen hat.
Gianni Penasa / photographer
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