Müll vermeiden, schon beim Einkaufen, das ist die große Herausforderung. 617 kg! So viel Müll hat jeder Deutsche 2013 im Durchschnitt produziert. Das sind 1,7 Kg Müll am Tag.
Normalerweise wird man von der Dame an der Kasse ja schon schräg angesehen, wenn man das Obst und Gemüse einzeln, ohne Tütchen, auf das Laufband legt. Nicht so im Münchner verpackungsfreien Supermarkt OHNE
Wir haben ihn besucht und getestet: Klappt das? JEIN!
Man muß schon seine Gewohnheiten etwas umstellen, den Einkauf planen und die geeigeten Behältnisse oder Gefäße mitbringen.
Da es bei uns ein Spontanbesuch war, mußten wir auf die käuflich zu erwerbenden Beutel, Papiertüten und Gläser zurückgreifen. Das war dann natürlich keine sooo tolle Ökobilanz und auch für den Geldbeutel nicht erfreulich. Aber wer hier öfter einkaufen möchte und an der Haustür immer eine Beutel mit Behältnissen für den Einkauf parat hat, ist auf der sicheren Seite.
Wir schauen uns ausgiebig um: Brot, Milchprodukte, Obst und Gemüse und Trockenwaren wie Reis, Nudeln, Linsen oder Bohnen kann an hier kaufen. Zu meiner großen Freude auch Naturseifen und Sheabutter. Alles unverpackt. Viele der Produkte sind in großen, an der Wand montierten transparenten Spendern aufbewahrt. Es gibt also viel zu kucken. Wir entdecken Nudeln und Reis aus Emmer, einer der ältesten Getreidesorten überhaupt. Den Produzent dieser Köstlichkeit statten wir im Zuge unserer "Slow Food" Recherche später noch einen Besuch ab. Alles kann selber abgefüllt werden.Gewürze und Kräuter löffelt man sich zum Beispiel aus großen Gläsern in kleine, Essig und Öl füllt man sich aus großen Kanistern oder Flaschen in kleine Flaschen, Eier packt man in selbst mitgebrachte Eierkartons, Käse in Papier.
Es geht ganz einfach.
Gefäß abwiegen, es dann mit dem ausgewählten Produkt in gerade benötigte Menge füllen und zur Kasse gehen, wo vom Gesamtgewicht das Eigengewicht der Behälter wieder abgezogen wird.
Die Besitzer des Ladens legen Wert auf kurze Wege und transparente Wertschöpfungsketten. Alles ist Biozertifiziert und die Produkte werde so regional wie möglich bezogen.
Wir finden dieses Konzept so einfach wie zukunftweisend: Es spart Unmengen an Plastikverpackungen, die unter hohem Energieaufwand produziert werden, nur um kurz nach dem Einkauf im Müll zu landen. Die Kunden können die nur wirklich benötigte Menge kaufen. So läßt sich Lebensmittelverschwendung reduzieren.
Leider, leider ist München für unsere Einkäufe zu weit weg. Aber es gibt inzwischen einige dieser Läden auch in anderen Städten der Repubik.
Eine Übersicht verpackungsfreier Läden findet man HIER.
OHNE Der verpackungsfreie Supermarkt GmbH
Schellingstraße 42
80799 München
Öffnungszeiten
Mo.-Fr. 9:00 - 19:00
Sa. 9:00 - 17:00